Demokratie und Religion, November 2009
Moderne westliche Staatlichkeit lässt sich nicht denken, ohne die Staatsorganisationsform der Demokratie und die gesellschaftliche Relevanz der Religion zu berücksichtigen. Grundlage des Kolloquiums war das Verhältnis dieser beider Aspekte des gesellschaftlichen Lebens, geleitet von der Frage nach ihrem richtigen und fruchtbringenden Verhältnis aus zwei Perspektiven:
Zum einen ging es um die Relation der Religion zur Demokratie. Wie stehen die christlichen Kirchen ihr gegenüber? Ist ein absoluter Wahrheitsanspruch mit der Grundkonzeption der changierenden Mehrheiten der Demokratie vereinbar und stellen sich insbesondere der Islam und die Demokratie letztlich als unvereinbare Gegensätze dar?
Aus anderer Perspektive stellt sich die Frage nach dem Verhältnis aus Sicht der Demokratie. Kann sie von der integrierenden Kraft der Religion profitieren? Und wie lässt sich das Spannungsverhältnis zwischen Religionsfreiheit und wehrhafter Demokratie auflösen?
Diesen und ähnlichen Fragen wurde auf dem geplanten Kolloquium aus christlich-theologischer und religionsvergleichender, sowie aus politikwissenschaftlicher und juristischer Sicht nachgegangen, dies nicht im Bestreben endgültige Antworten zu geben, sondern vielmehr um Denkanstöße für eine immer dringender erforderliche Diskussion zuliefern.